Tagesgeldzinsen im Abwärtstrend

Nachdem die Tagesgeldzinsen nach den zwei Leitzinssenkungen Ende des vergangenen Jahres in den ersten Monaten 2012 relativ stabil geblieben sind, scheint die Zinssenkungswelle nun in Gang gekommen zu sein. Bereits mehrere Banken haben ihre Tagesgeldzinsen in den letzten Wochen gesenkt, darunter auch diejenigen Anbieter, die bisher im Vergleich zu den Banken mit den höchsten Tagesgeldzinsen zählten.

Auf breiter Front scheint sich der Trend mittlerweile durchzusetzen, der die Senkung der Tagesgeldzinsen beinhaltet. Erste Anzeichen dafür gab es schon vor Monaten, denn man findet mittlerweile nur noch ganz wenige Tagesgeldangebote, die Neukunden ein Startguthaben als Belohnung für die Kontoeröffnung versprechen. Noch vor rund einem Jahr konnten Kunden hingegen nur durch diese Startguthaben bis zu 200 Euro im Jahr an Prämien verdienen. Mittlerweile gehen hingegen immer mehr Banken dazu über – falls überhaupt ein Startguthaben angeboten wird – dieses an eine Mindestanlagesumme zu knüpfen, die zum Beispiel bei 5.000 Euro liegt. Diese Entwicklung scheint sich nun auch bei den Tagesgeldzinsen durchzusetzen.
Spitzenzinsen derzeit nur noch bei 2,65 Prozent

Der beste Zinssatz ist beim Tagesgeld inzwischen auf 2,65 Prozent gesunken. Gerade die Banken, die bisher durch die besten Tagesgeldzinsen aufgefallen sind, haben ihre Zinssätze spürbar gesenkt, zum Beispiel um 0,25 oder um 0,30 Prozent. Allerdings muss man in diesem Zusammenhang auch sagen, dass mit der Zinssenkung im Prinzip nur die Reduzierung der Leitzinsen aus dem vergangenen Jahr nachgezogen wird, wenn auch zeitlich sehr verspätet. Demzufolge kann auch nicht von sehr niedrigen Tagesgeldzinsen gesprochen werden, denn nach wie vor gibt es mehr als eine Handvoll Banken, die noch einen Zinssatz von über 2,30 Prozent anbieten. Im Vergleich zu den Zinsen, die man zum Beispiel auf dem Sparbuch als Alternative zum Tagesgeld bekommt, ist der Tagesgeldzinssatz durchaus noch attraktiv. Das trifft auch im Vergleich zu einer weiteren Alternative an, der Tagesanleihe des Bundes, denn hier erhalten Anleger nicht einmal ein Prozent an Zinsen.